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Selbständiges Lernen fördern

Ein Vortrag für interessierte Eltern in der Unterstufe

Für viele Eltern der Unterstufe stellt sich die Frage, inwiefern die eigenen Kinder zu selbstständigem Lernen schon in der Lage sind oder an welcher Stelle sie noch Förderung benötigen. Am 09.02.23 informierte hierzu Fr. Annette Semsch, die als Beratungsrektorin des staatlichen Schulamtes in Miltenberg schon seit vielen Jahren im Bereich der Schulberatung tätig ist.

Die Lernforschung zeigt laut Fr. Semsch eindeutig, dass zum Erwerb von Selbstlernkompetenz ein Aufbau fachlicher Kenntnisse nicht reicht. Vielmehr komme es auf die Arbeitseinstellung an, die die Kinder mitbringen und auch auf Lern- und Sozialkompetenzen, die sich über die Jahre entwickeln. Durch die Könnens-Erfahrung in der Bewältigung von Aufgaben entwickeln die Kinder Eigeninitiative, Selbstsicherheit, Planungsfähigkeit, Ausdauer und Problemlösekompetenz. Auch der Erwerb eines tragfähigen Knowhows zur Organisation von Lernarbeiten kommt hinzu und stellt die Grundlage für Methodenbeherrschung dar.

Aus diesen Erkenntnissen geht hervor, dass der Lernprozess daher umso besser verläuft, je tatkräftiger und versierter Schüler*innen es verstehen, autonom zu lernen. Damit ist die Selbsttätigkeit der Schüler*innen die Grundlage für Motivation, Konzentration, Lerndisziplin und viele andere Kompetenzen, die sich die Kinder im Laufe der Jahre aneignen.

Fr. Semsch stellt daraufhin die Frage, inwiefern Eltern ihre Kinder im Bereich des selbstständigen Lernens unterstützen können. Zum einen ist es wichtig, dass Eltern ihre Kinder in einem angemessenen Verhältnis unterstützen. Sie dürfen ihren Kindern ruhig etwas zutrauen, wenn die Kinder aber Unterstützung brauchen, sollten sie diese auch bei ihren Eltern finden. Am schlechtesten wirkt sich eine komplett fehlende Unterstützung auf die Kinder aus. Eltern werden somit zu Kooperationspartnern, die auch Schwächen und Lernumwege ihrer Kinder tolerieren und auch bei Bedarf Fragen stellen und zuhören. Daher gehe es laut Fr. Semsch nicht darum, dass Eltern mit ihren Kindern Fakten pauken, sondern vielmehr ermutigende Lernhilfen bereitstellen.

Abschließend könne man sagen, dass der Leitsatz von Maria Montessori „Hilf mir, es selbst zu tun“ grundlegend für den Erwerb von Kompetenzen ist, die selbstständiges Lernen ermöglichen.

OStR C. Weigl