Jubiläumsfeier 22 Jahre KPS

Kriminalpädagogisches Schülerprojekt

30 Schüler:innen der Q11 Wirtschaft und Recht Kurse von Frau Grimm, Herr Hambeck und Frau Rank-Lorz besuchten am 05. Oktober 2022 die 22-jährige Jubiläumsfeier des im Jahre 2000 gegründeten und bis heute weitergeführten Kriminalpädagogischen Schülerprojekts (KPS). Dieses Projekt wurde auf Initiative des bayerischen Staatsministeriums der Justiz und der Staatsanwaltschaft Aschaffenburg in Kooperation mit dem Verein Hilfe zu Selbsthilfe e.V. gegründet. Das Aschaffenburger Projekt ist das erste Jugendgericht in ganz Deutschland. Ausgewählte Schüler:innen befassen sich in Schülergremien mit den Straftaten Jugendlicher. Das Projekt nutzt den positiven Einfluss von Gleichaltrigen auf jugendliche Beschuldigte, um das Wertebewusstsein und den Respekt vor dem Recht zu fördern. Das Motto der Jugendgerichte ist Sanktionsarbeit anstatt Strafe. Ein besonderes Beispiel war ein Fall, bei welchem Jugendliche beim Graffitisprayen erwischt wurden. Diese wurden dann an das Jugendgericht übergeben, die Jugendrichter sprechen immer zuerst mit dem oder der Täter:in und wollen herausfinden nach welchem Motiv diese handeln. Zum Schluss wird dann untereinander besprochen welche Sanktionsarbeit verhängt wird. Die Graffitisprayer haben zum Beispiel ein Schild für das KPS mit ihrem Logo gesprayt. Sie sahen ihre Straftat ein und helfen mit ihrem Logo das Projekt in der Öffentlichkeit zu bewerben. Studien zeigen, dass die Kommunikation zwischen Täter:innen mit in etwa gleichaltrigen Schüler:innen als „Jugendrichter“ positive Auswirkungen auf die Zukunft der Täter:innen hat.

Zum Schluss gab es noch eine Fragerunde mit Moderation durch den Oberstaatsanwalt Dr. Marco Schmitt, das Publikum war sehr neugierig und auch begeistert von dem Thema, es kamen Fragen an den Bayrischen Staatsminister der Justiz, welcher unter anderem mit erfahrenen Jugendrichtern und der Diplom-Sozialpädagogin Birgit Heine anwesend war. Im nächsten Projektturnus möchten sich nun auch Schüler:innen des Kronberg Gymnaisums als „Jugendrichter“ bewerben.

John Chu, Q11